Redefreiheit

Festrede von Philistersenior Helena zum 16. Stiftungsfest

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Liebe Bundes- und Farbengeschwister, liebe Freunde der Isengard!

Eigentlich hätte es heute ein glorreicher Abend für die christliche Tiroler Hochschulverbindung Isengard werden sollen. Das erste Semester als reaktivierte Verbindung, eine motivierte Aktivitas – und als Höhepunkt heute der Bändertausch mit unserer Freundschaftsverbindung, der Landsmannschaft im Schwarzburgbund Südmark.

Aber in den vergangenen Wochen hat sich Murpys Gesetz – dass wenn etwas schief geht, es zum schlechtesten möglichen Zeitpunkt auf die schlimmste mögliche Weise geschieht – leider wieder einmal bestätigt. Eine Verkettung unglücklicher Umstände im privaten Bereich einiger Mitglieder hat uns gezwungen, am gestrigen Convent zumindest für ein/zwei Semester die Sistierung des Aktivenbetriebs zu beschließen.

Das wird Isengard aber nicht aufhalten! Wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren werden wir uns nach einer kurzen Konsolidierungsphase wieder auf neue Beine stellen!

Aus diesem Grund wäre es uns falsch erschienen, weiter die ursprünglich Festrede zum Thema „Die Bedeutung von Ritualen“ eines externen Redners beizubehalten. An einem Tag wie heute möchte ich durch das Selbsthalten der Rede auch ein Signal der Kontinuität in dieser wechselhaften Phase unserer lieben Isengard setzen.

Und es gibt ja immer noch genug Grund zu feiern! Seit 16 Jahren besteht unser kleiner Bund mit allen Aufs und Abs. Wann immer wir auf Schwierigkeiten gestoßen sind, sind wir nicht daran zerbrochen, sondern gewachsen. Verschiedenste Probleme begleiteten unseren Weg, blieben aber dennoch immer höchstens Fußnoten in unserer Verbindungsgeschichte.

Keine Fußnote ist dagegen die Freundschaft, die sich in den vergangenen sechs Jahren mit unserer lieben Südmark entwickelt hat. In diesen Jahren haben wir uns immer besser kennengelernt, enge persönliche Freundschaften geknüpft und so oft es ging Zeit miteinander verbracht. Es gibt schon eine ganze Reihe von Doppelmitgliedern, angefangen mit unserem Bundesbruder Twenty, der sich aus gesundheitlichen Gründen für dieses Stiftungsfest entschuldigen musste. Dennoch ist Twenty in gewisser Weise heute hier. Denn ohne ihn wäre wohl nie eine so enge Freundschaft entstanden!

Mittlerweile, nach vielen gegenseitigen Besuchen und gemeinsam besuchten Veranstaltungen, gibt es keine Isengardveranstaltung mehr, bei der nicht auch das blau-weiß-blaue Band zu sehen ist. Es wurde also höchste Zeit, diese Freundschaft auch offiziell zu machen.

Während es in Deutschland außerhalb des CV eher die Ausnahme ist, zu diesem Anlass „Bänder zu tauschen“, ist das in den nichtschlagenden österreichischen Verbindungen eher die Normalität. Da Südmark darüber hinaus den Status des Konkneipanten nicht nur kennt, sondern diese auch das Band von links nach rechts – also gekreuzt zur „normalen“ Tragweise – tragen, hat sich diese Regelung perfekt angeboten, daran unser Freundschaftsabkommen anzupassen.

Wir tauschen die Bänder also nicht einfach, weil es so Tradition ist. Nein, hier bedeutet es, dass der Senior beziehungsweisende der Vorsitzende automatisch den Status eines außerordentlichen Mitglieds der Freundschaftsverbindung erhält. Mit anderen Worten: Ab heute gibt es keinen Senior der Isengard mehr, der nicht auch Mitglied der Südmark ist – und keinen Vorsitzenden der Südmark, der nicht auch Innsbruck seine Heimatstadt nennen kann.

Dennoch ist es nicht einfach ein Amtsband wie bei so vielen Bünden. Das erkennt man auch daran, dass es nicht exklusiv auf den Senior und den Vorsitzenden beschränkt ist. Ein Beispiel dafür ist Bbr. Cohiba, der schon seit vergangenem Jahr der Südmark als Konkneipant angehört. Umgekehrt wird nach dem offiziellen Tausch der Verbindungsvorsitzenden auch Bbr. Homi (bei uns wirst Du auf jeden Fall diesen Namen als Kneipnamen führen) heute das Konkneipantenband der Isengard erhalten.

Das gekreuzte Band führt zusammen. Es soll aber nicht aus zwei eins machen, sondern viel mehr werden als die Summe der einzelnen Teile. Und das ist ein wichtiges Zeichen für unsere gemeinsame Zukunft! Wir freuen uns auch schon, bei der Südtirol-Wandertagung im September mit der Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens auch bei Euch dem Abkommen eine Ritualform zu geben.

In diesem Sinne will ich hier nicht übertrieben lange reden – abgesehen davon tut mir längeres Stehen auch nicht so gut, wie man sieht – und schließe deshalb mit den Worten:

Heil Isengard et Südmark, vivat, crescat, floreat in aeternum! Dixit!

Festrede zum 15. Stiftungsfest von Bbr. Wotan

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Liebe Bundes-, Kartell-, und Farbengeschwister,
hohe Corona, werte Gäste,
guten Abend.

Meine heutige Rede hat offiziell 2 Teile.
Gibt es unter uns heute Leute, die gerne Festreden mitstoppen? Holt Eure Uhren heraus, denn heute geht es um Zeit … um alte Zeit insbesondere; ISI feiert heute Ihr 15 jähriges Stiftungsfest-

Der erste Teil, die Festrede, dreht sich daher um 15 Jahre ISI. Der zweite Teil, die Laudatio, für meine Freundin, Arbeitskollegin und Bundesschwester Helena, die heute von Bundeschwester Gecko unser ‚Pro Fide‘ Band verliehen bekommt.

Kommen wir zunächst zum offensichtlichen:
ISI wurde gegründet als eine Ferialis zwischen ALI und RTI. Beide Verbindungen teilten sich von 1997-2000 die ALI-Bude in der Sieberestraße 7. Mit einem starken Anstieg in den Aktivenzahlen um 1999 begann in beiden Verbindungen ein reger und oft nicht angenehmer Austausch. Um sich von Fraktionsdenken und ‚Clubzwang‘ zu distanzieren –und um einen Grund zu haben die Bude auch im Sommer nach Herzenslust zu frequentieren- gründeten eine Handvoll Fuxen aus beiden Verbindungen eine Ferialis...

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen um einige Gedanken der ersten Stunden ISIs zu vermitteln und um ein Verständnis zu erzeugen, warum ISI so ist, wie sie eben ist. Die Gründung ISIs mit dem Bezug von J.R.R. Tolkien bot den belesenen Jugendlichen ein geeignetes Feld um wie die traditionsreichen Mutterverbindungen, anlehnend an Geschichte und Epen, einen Namen, wie auch eine Tradition zu finden … Der Grundgedanke war, neu und frisch sollte alles sein. Man kann über Nacht nicht eine 100 jährige Verbindung aufbauen, aber so modern und zeitgemäß wie Verbindungen einst waren, konnte man genauso gut seine Neuheit und Einzigartigkeit hervorheben. Schließlich, wie gesagt, kann man nicht 100 Jahre –und mehr- Tradition in einer Nacht aufbauen, man muss es also gar nicht erst versuchen.

Ein besonderer Aspekt war auch, dass es ein Gleichgewicht aus RTI und ALI geben sollte. Das Problem dabei wiederum, 2 gegen 2 eine Einfache Mehrheit zu erreichen in einem geradzahligen Gremium … schwierig. Noch schwieriger mit einem Praktischen Problem: der Vorsitzende einer Versammlung hat üblicherweise nur Schiedsrecht, kein Stimmrecht, sollte also ein Beschluss eine der Verbindungen begünstigen, bestand die Gefahr, dass niemand den Vorsitz übernehmen wollte. Also ungeradzahlig, aber eine Verbindung begünstigen … wieder schwierig. Der Grundgedanke der Frische half; schließlich wurden die Verbindungen auch von einer Anzahl nicht Korporierten regelmäßig besucht, die reges Interesse an den Werten, Sitten und Gebräuchen der eingesessenen Verbindungen zeigten, aber aus den Verschiedensten Gründen nicht als Mitglieder in Frage kamen. Ohne auf diese Gründe eingehen zu wollen oder diese zu diskutieren, möchte ich sagen, dass es uns ein Anliegen war ISI zu öffnen. Und was jetzt vielleicht klingt als wäre es eine nachträgliche Entscheidung gewesen, war von Anfang an klar. Unsere Helena, recte Barbara Luhan, war eine beiden Verbindungen nahestehende und sehr geschätzte junge Dame die von der ersten Stunde die Idee ISIs mit trug und entsprechend dem Geiste der jungen Verbindung eine Art salomonisches Gleichgewicht repräsentierte.

Tolkiens Werk „der Herr der Ringe“ prägt der Vers, und den zitiere ich jetzt aus reinem Spaß an der Freude:

“Three Rings for the Elven-kings under the sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
One for the Dark Lord on his dark throne
In the Land of Mordor where the Shadows lie.
One Ring to rule them all, One Ring to find them,
One Ring to bring them all and in the darkness bind them
In the Land of Mordor where the Shadows lie“


-Auf deutsch reimt sich‘s leider nicht so schön-
Wer sich schon mal überlegt hat: „warum 3, warum 7, warum 9“ hat sich sicher auch schon die Frage gestellt: „warum nicht 5?“. So auch wir … 5 Gründer, 5 Ringe. Und –Fun Fact- der Name der Verbindung „Isengard“ rührt von dem Bollwerk her, dass über die „Pforte Rohans“ wacht, eine Talsohle zwischen dem Nebel-Gebirge im Norden und den Weißen Bergen im Süden die die Reiche Arnor und Gondor verbindet. –Hm, Rückblicken haben wir uns, glaub ich, schon sehr viele Gedanken gemacht.

5 Gründer, 2 Alemannen, 2 Räten und unsere Helena, der Name Isengard, all so starteten wir am 28.06.1999 unserer Gründungskommers. GründungsX war LIAP RTI, XX Computix ALI und ich als FM. Noch im Sommer 99 sollte ISI 15 Mitglieder zählen, die 2000 um weitere 6 erweitert wurden. Trotz des Anfänglichen Schwungs verebbte die Begeisterung und der Zusammenhalt mit dem Auszug RTIs im März 2001 aus der ALI Bude; zu sehr verband man ISI mit ALI. Zu diesem Zeitpunkt hatten uns auch die meisten RTIs verlassen und auch bei ALI war das der Beginn eines bis heute aktuellen Schismas, ein Spaltung die langsam und unterschwellig auch auf den TMV übergreifen sollte.

Nach einiger Pause, die zwar immer wieder vereinzelte Veranstaltungen sah, beschlossen die Verbliebenen Mitglieder im Sommer 2005 –ich erinnere mich an den Konvent am Runden Tisch bei dem Chinesen in der Maria-Theresienstraße – die Umwandlung in eine Semestralis. Was folgte war viel Arbeit an den äußeren Zeichen, sowie Satzungen der Verbindung. Am 28. Juli 07 wurde ISIs Fahne, gestiftet von Bbr. Dragon, vorgestellt, die am 28. April 08 in der Pfarrkirche St. Nikolaus geweiht wurde; als Fahnenpatin seine Mutter, Rosemarie Ruepp. Unser Dragon hat ISI auch die erste Couleurhochzeit beschert. Am 31. Mai 08 war es soweit, eine Abteilung ISIs durfte auf Bbr. Dragons Hochzeit chargieren. Als Mitglied der Abordnung kann ich nur an eine ausgezeichnete Chargierleistung, eine schöne Zeremonie und ein rauschendes Fest erinnern.

Noch im Jahr davor erfolgte am 1. Oktober 07 die vereinsrechtliche Gründung durch Helena und mich mit dem Einreichen der Statuten an die Vereinsbehörde.
ISI war zunächst auf der ALI Bude beheimatet, bedingt durch ein zunehmend unangenehmeres Klima wurde diese zunächst in den Veranstaltungsraum im Elternhaus von Helena verlegt. Lange Zeit blieb und bleibt bis jetzt diese Adresse auch ISIs Postanschrift. Am 12. September 08 konnte ISI aber zum ersten Barabend laden, im Keller von Manni‘s Café. Wir hatten eine angenehme Zeit und eine tolle Bude im gutausgestatteten Keller der Bar, leider dauerte auch diese Liaison nicht an weshalb ISI gezwungen war wieder eine neue Bleibe zu suchen. Federführend von Cohiba und Helena haben wir dann den Hobbyraum in der Blasius Hueber Str. 10 bekommen, in dem wir uns ganz zufrieden ausgebreitet haben.

Das jüngste, sicherlich bedeutende Event für ISI war, neben einer Vielzahl von Chargiereinsätzen, die Couleurhochzeit von Bsr. Helena und Bbr. Cohiba am 8. Juni letzten Jahres. Eine schöne Trauung, große Feier und ein fröhliches Fest von der Art wie wir sie uns noch öfter Wünschen.

Seit ich damals im Frühjahr 99 bei ALI rezipiert worden war, laufen sich Helena und ich immer wieder über den Weg. Tanzkurs, Tanzclub, Nachhilfe in org. Chem für ihre Prüfung, am IBA für meine Diss und auch jetzt, sind wir seit einem Jahr schon wieder Abreiskollegen.
Helena, wie Ihr jetzt schon gehört habt, war von Anfang an bei ISI dabei. Sie hat der Verbindung wohl den größten Dienst erwiesen, den man einer Verbindung erweisen kann. Sie hat sie gegründet; 2 mal. Im Sommer 99 die Gründung der Ferialis, gefolgt von einer belebten Zeit und einer Durststrecke. Jahre später, 2005, konstituierte sich, auf Antrieb Helenas, ein Sommerkonvent der den Beschluss fasste ISI in eine Semestralis umzuwandeln. Anders formuliert, wäre unsere Helena nicht gewesen, säßen wir heute alle nicht hier – Viele von uns wahrscheinlich auf einer anderen Verbindung, einige von uns wüssten gar nicht, was eine Verbindung ist.

Und Ihr habt es schon bemerkt, eigentlich wollte ich die beiden Reden trennen, mich ohne viel auf einzelne Personen einzugehen um die Verbindungsgeschichte kümmern, aber eigentlich lässt sich die Geschichte ISIs nicht erzählen, ohne ständig unsere Helena zu erwähnen. Als ich gefragt wurde, die Festrede und Laudatio zu halten, sagte ich: „gerne, aber besser als 2 getrennte Reden“. Es stellt sich heraus, das ist garn nicht so leicht.

1999 war Sie eines von 5 Gründungsmitgliedern, sowohl finanziell wie auch tatkräftig organisatorisch am Aufbau der Verbindung beteiligt. Als ich erst kürzlich meine Wohnung umräumte, kamen dabei einige ‚Schätze‘ zum Vorschein. So zum Beispiel ein alter Zettel mit Liedtexten, ich weiß das Datum nicht mehr, ich glaube es war dem Gründungskommers, als sich einige ISIs um Mitternacht vor der Annasäule versammelten und aus voller Brust zu singen anhuben. Alle dunkel angezogen, es lies nicht lange auf sich warten, aber als dann die Polizei vorbei kam, war die Versammlung schnell in einige Pärchen und lose Gruppen in verschiedene Richtungen verschwunden.

Und unter anderem fand ich auch, die Rechnung unserer ersten 16m Burschenband. 2 Metallfarben, ganz schön teuer! (Über 2.500 Schilling) Trotz eines kräftigen finanziellen Beitrags durch Gründer und Mitglieder, war die Kasse ziemlich leer. Als Fuxenband musste daher Geschenkband herhalten … Ich erinnere mich noch genau, wie ich im Sillpark in dem Bastelladen stehe, 2x 15m Geschenkband –eines Gold, eines Silber- kaufe, bzw. wie ich an der Kasse stehe und nicht genügend Geld für alles dabei habe. Worauf die Verkäuferin, als sie meine Geschichte hört, den ‚armen Studenten‘ gradewegs 25% nachlässt und mir damit ‚nur‘ alles abnimmt was ich habe. Ich hielt es damals für eine gute Idee, die Bänder von Hand zusammenzunähen … das reichte gerade mal für das Fuxmajorband. Wäre Helena nicht gewesen und hätte Sie nicht beherzt mit der Nähmaschine den Rest zum Fuxenband vereint, wir hätten die Rezeptionskneipe wohl um mehrere Wochen verschieben müssen.

Seit der Umwandlung ISIs in eine Semestralis hatte Helena 8 Semester lang, von 2005 bis 2009 das Amt des Seniors inne, Welches sie nur aufgab um im WS 09/10 den PhilX für die damals neu gegründete Altherrenschaft zu übernehmen, ein Amt, dass sie immer noch inne hat. Zusammen mit ihrem Mann Arno Cincelli, v/o Cohiba zahlt sie die Miete der Bude aus eigener Tasche. Wohin man auch blickt, überall sieht man Helenas aufopferungsvollen Einsatz für die Verbindung. Aus diesem Grund übersprang sie ausnahmsweise den Ehrenzipf Isengards, aus diesem Grund wurde ihr am 27. Juni 08 direkt unser ‚pro meritis‘ Band verliehen, und aus diesem Grund hat der Convent vom 29.06.13 beschlossen ihr, bei der nächsten passenden Gelegenheit, also heute, das ‚pro fide‘ Band zu verleihen.

Liebe Helena, ich gratuliere Dir herzlich und wünsche ein kräftiges „Vivat, cresceat, floreat, at multos annos!“, heil ISI!

Dixit.

Warum der Name Isengard?

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Aus der Festschrift zum 10. Stiftungsfest am 27. Juni 2009

Die wohl häufigste Frage die man zu beantworten hat, wenn man sich als Mitglied der Ch.Ö.St.V. Isengard vorstellt, ist die Frage, warum ausgerechnet dieser Name für unsere Verbindung gewählt wurde. In Erwartung der üblicherweise sogleich folgenden zweiten Frage („Hat das mit dem Film zu tun?“) lautet die Antwort in etwa:

Ja, dieser Name stammt aus dem von John Ronald Reuel Tolkien 1954 veröffentlichen dreiteiligen Roman „Der Herr der Ringe“, hat aber nichts mit der von Peter Jackson gedrehten erfolgreichsten Filmtrilogie aller Zeiten zu tun, deren erster Teil erst 2001, also 2 Jahre nach Gründung der Isengard in die Kinos kam.

Zur Zeit der Gründung als Ferialverbindung hatten gerade einige der Gründer den Roman gelesen und als Geschichte über wahre Lebensfreundschaft sehr unterschiedlicher Charaktere auch in den schwierigsten Situationen verstanden. So überlegten sie einen Namen aus diesem Epos zu verwenden.
Bei Isengard handelt es sich im Roman um einen befestigten Turm (auch Orthanc genannt) in der fiktiven Welt dieser Geschichte. Dieser Turm überstand im Werk Tolkiens die unterschiedlichsten Regime und Kriege, ohne je zu wanken. Ein Symbol, das wahrhaft würdig den Wahlspruch der geplanten Ferialis, „ewig und für immerdar“ widerspiegeln konnte.

Als Isengard sich in eine Semestralverbindung wandelte, wurde natürlich auch angesprochen, diesen eher unüblichen Namen an die geläufigeren Verbindungsnamen anzupassen.
Aber erstens hatten die „Wächter von Isengard“, wie sich ihre Mitglieder selbst bezeichneten, bereits eine starke Bindung an den Namen ihres Bundes, ihren Wahlspruch und die Farben, ohne die sie wohl nie den Schritt zur selbstständigen Verbindung gewagt hätten.

Zweitens verwenden ja ohnehin einige Verbindungen fiktive Namen aus der Sagenwelt, als Beispiele für solche Namen seien hier besonders Nibelungia und Siegfriedia angeführt, die sich sehr offensichtlich auf ein mittelalterliches Heldenepos, das „Nibelungenlied“, zurückführen lassen. Warum sollte also eine junge Verbindung nicht einen Namen haben, der auf ein zwar bedeutend jüngeres, aber dennoch ähnlich bekanntes Werk (weltweit wurde der Roman bis heute etwa 120 Millionen Mal verkauft) zurückzuführen ist?

Trotzdem hat dieser Name auch seinen Bezug zur europäischen Tradition, da es sich dabei nicht etwa um ein Fantasiewort handelt, sondern auch um einen mittelalterlichen Frauenvornamen im deutschsprachigen Raum.

So wurde dieser Name also nicht, wie von manchen Gegnern kolportiert als Affront gegen die alteingesessenen Studentenverbindungen angedacht, sondern sogar ganz im Gegenteil sogar als Respektsbezeugung vor diesen, ihrem höherem Alter und der damit verbundenen Geschichte.
Sich an einem für die eingesessenen Korporierten „normal“ klingenden Namen zu bedienen, wäre von den Mitgliedern der Isengard wohl eher als Versuch empfunden worden, sich in das bereits Bestehende und gut funktionierende Gebiet der nicht-schlagenden Innsbrucker Korporationen hineindrängen zu wollen, etwas was Isengard nie beabsichtigt hat. Das Festhalten an diesem Namen ist also auch als Signal an die anderen Verbindungen zu verstehen:

„Seht her, wir sind anders als Ihr; wir wollen uns nicht in Eure gewohnten Abläufe und Verbände drängen, sondern nach Eurem Vorbild unseren eigenständigen Weg gehen, und jenen christlichen Studenten einen Weg in das Couleurstudententum öffnen, denen es bisher verschlossen geblieben ist!“

Ein Gedanke, der ja auch zur Gründung der ersten katholischen Verbindungen geführt hat, da zu dieser Zeit bekanntlich das Lager der Farbstudenten nicht nur praktisch durchwegs schlagend sondern auch äußerst antiklerikal war. Für überzeugte Katholiken gab es kaum die Möglichkeit, sich hier zu betätigen.

Zum Dritten ist natürlich auch ein für uns Tiroler niemals zu unterschätzender Faktor zu nennen, unsere sprichwörtliche Sturheit!
Gerade weil es immer wieder Angriffe wegen dieses Namens gab, bei Aussagen wie „Hobbit-Verein“ oder „Herr-der-Ringe-Fan-Club“ handelt es sich hier noch um die freundlicheren, wurden die Mitglieder Isengards immer mehr auf diesen Namen eingeschworen, je mehr Gegenwind in ihr Gesicht blies, mit desto mehr Stolz trugen sie den Namen aufrecht und hocherhobenen Hauptes.
Man könnte möglicherweise sogar die Behauptung aufstellen, dass es gerade auch dieser Widerstand war, der den Mitgliedern die nötige Motivation gab, sich immer wieder aufs Neue zu beweisen, und den eingeschlagenen Weg ganz nach dem Wahlspruch „ewig und für immerdar“ mutig weiterzugehen.

Unsere Verbindung könnte mit einem anderen Namen durchaus auch einiges erreicht haben und einiges auch wieder nicht, aber sie wäre sicherlich nicht diese Isengard, die heute ihr 10. Stiftungsfest feiern darf!

Ch.Ö.St.V. Isengard vivat, crescat, floreat, ad multos annos!

Ansprache zur Fahnenweihe der Ch.Ö.St.V Isengard


Pfr. OStR. Msgr. Dr. Franz Mayr v/o Sokrates, Le, RTI , CII
St. Nikolaus am Freitag, den 18. April 2008:



Liebe Bundes- und Cartellbrüder, liebe Farbengeschwister!

Wie ich schon eingangs gesagt habe, es ist von Bedeutung und Wichtigkeit, sich zu bekennen, seine Zughörigkeit zu zeigen, Flagge zu zeigen, wie man sagt….

Wenn heute die Fahne der Ch.Ö.St.V. Isengard gesegnet bzw. geweiht wird, dann möchte ich dazu folgendes euch, liebe Farbengeschwister in euer Stammbuch schreiben bzw. auf eure Fahne heften:


Immer wieder und eigentlich sehr oft wurde ich in den Schulen, wo ich unterrichtet habe, gefragt, wie ich ihnen erklären könnte, was es mit der Wandlung bei der hl. Messe auf sich habe, was das wirklich passiert, wenn in der Eucharistie Brot und Wein in Leib und Blut Jesu verwandelt oder gewandelt werden, was man seit der mittelalterlichen Theologie mit dem theologisch-philosophischen Begriff der Transsubstantiation genannt hat, und nach heutiger Auffassung besser und treffender als Transfinalisation bezeichnet wird.


Ich möchte das ein wenig mit folgendem Vergleich erläutern und einsichtig machen: Eine Fahne besteht normalerweise aus Stoff bzw. aus zusammengenähten Stoffteilen. Ein Beispiel: Ich nehme ein Stück roter Stoff, ein Stück weißen Stoff, und noch ein rotes Stoffteil. Dann nähe ich diese drei Stoffe zusammen. Was habe ich vor mir? Die österreichische Staatsfahne: rot, weiß, rot. Was ist geschehen? Nichts anderes als dass ich den drei Stoffteilen eine andere Bestimmung, eine neue Bedeutung gegeben habe. Jetzt versinnbildlichen die drei zusammengenähten Stoffe etwas ganz anderes, etwas ganz Neues, nämlich mein Österreich, mein Vaterland, meine Heimat.

Etwas vergleichbar Ähnliches geschieht bei der Wandlung in der hl. Messe. Die Hostie, ein Stück Brot, bekommt innerhalb der rituellen Handlung der hl. Messe, und mit den deutenden Worten des Priesters eine ganz andere Bedeutung, eine neue Bestimmung, einen ganz anderen, neuen Zweck (Finis = Sinn, Ziel, Zweck, Transfinalisation). Mit der Wandlung in der Eucharistie habe in der Hostie etwas ganz anderes vor mir, obwohl rein äußerlich keine Veränderung festzustellen ist: aus dem Stück Brot wird der Leib Christi. Wie gesagt, Ähnliches, Analoges geschieht auch mit der geänderten Bestimmung und Sinngebung, mit der Wandlung von Stoffteilen zur Fahne. Ein anderer Zweck, ein neuer Sinn.


Mit der neuen Bestimmung bzw. Sinngebung wird die Fahne zum wirklichen, realen Symbol für eine Nation, für das Vaterland, für eine Gemeinschaft. Sie wird zum äußeren Zeichen, zum Kennzeichen, zum Realsymbol für eine Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit, von Menschen, Gruppen und Gemeinschaften. Sie Fahne steht und weht für eine bestimmte Identität, für eine Gesinnung und Haltung, für Ideale, Träume und Visionen.


Eure Fahne, liebe Farbengeschwister, wird jetzt durch diese Segnung und Weihe zum Identifikationszeichen und sprechendes Symbol für eure Gesinnungsgemeinschaft, für eure Zugehörigkeit und Zusammengehörigkeit, für all die wichtigen und bedeutsamen Ideale und Ziele, die eure Verbindung prägen, tragen und auszeichnen, die für euch nach außen und nach innen, für die ganze Gemeinschaft und für die einzelnen von tagender und zielführender Bedeutung sind:

Patria, religio, amicitia, scientia.

Redefreiheit

Für die Homepage wurde die neue Rubrik Redefreiheit geschaffen. Hier sollen in unregelmässigen Abständen Mitglieder der Isengard, Freunde aber auch Kritiker zu Wort kommen.
Den Anfang machte damit ja schon Gellwen vor einem halben Jahr mit ihrem Artikel "Rund um den Fuchsschwanz".
Wer hier einen Text veröffentlichen möchte, möge diesen bitte per Mail an Isengard senden. Der Vorstand wird dann über die Veröffentlichung befinden.

Nächste Veranstaltungen

Aufgrund der Sistierung finden vorerst keine planmäßigen Veranstaltungen statt.

Kontakt

Ch.T.H.V. Isengard

c/o Barbara Cincelli

Anzengruberstraße 7

6020 Innsbruck

isengard1999@gmail.com E-Mail

philisterium.isengard@gmail.com Philisterium

ZVR 767293719

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