Warum der Name Isengard?

isengard
Aus der Festschrift zum 10. Stiftungsfest am 27. Juni 2009

Die wohl häufigste Frage die man zu beantworten hat, wenn man sich als Mitglied der Ch.Ö.St.V. Isengard vorstellt, ist die Frage, warum ausgerechnet dieser Name für unsere Verbindung gewählt wurde. In Erwartung der üblicherweise sogleich folgenden zweiten Frage („Hat das mit dem Film zu tun?“) lautet die Antwort in etwa:

Ja, dieser Name stammt aus dem von John Ronald Reuel Tolkien 1954 veröffentlichen dreiteiligen Roman „Der Herr der Ringe“, hat aber nichts mit der von Peter Jackson gedrehten erfolgreichsten Filmtrilogie aller Zeiten zu tun, deren erster Teil erst 2001, also 2 Jahre nach Gründung der Isengard in die Kinos kam.

Zur Zeit der Gründung als Ferialverbindung hatten gerade einige der Gründer den Roman gelesen und als Geschichte über wahre Lebensfreundschaft sehr unterschiedlicher Charaktere auch in den schwierigsten Situationen verstanden. So überlegten sie einen Namen aus diesem Epos zu verwenden.
Bei Isengard handelt es sich im Roman um einen befestigten Turm (auch Orthanc genannt) in der fiktiven Welt dieser Geschichte. Dieser Turm überstand im Werk Tolkiens die unterschiedlichsten Regime und Kriege, ohne je zu wanken. Ein Symbol, das wahrhaft würdig den Wahlspruch der geplanten Ferialis, „ewig und für immerdar“ widerspiegeln konnte.

Als Isengard sich in eine Semestralverbindung wandelte, wurde natürlich auch angesprochen, diesen eher unüblichen Namen an die geläufigeren Verbindungsnamen anzupassen.
Aber erstens hatten die „Wächter von Isengard“, wie sich ihre Mitglieder selbst bezeichneten, bereits eine starke Bindung an den Namen ihres Bundes, ihren Wahlspruch und die Farben, ohne die sie wohl nie den Schritt zur selbstständigen Verbindung gewagt hätten.

Zweitens verwenden ja ohnehin einige Verbindungen fiktive Namen aus der Sagenwelt, als Beispiele für solche Namen seien hier besonders Nibelungia und Siegfriedia angeführt, die sich sehr offensichtlich auf ein mittelalterliches Heldenepos, das „Nibelungenlied“, zurückführen lassen. Warum sollte also eine junge Verbindung nicht einen Namen haben, der auf ein zwar bedeutend jüngeres, aber dennoch ähnlich bekanntes Werk (weltweit wurde der Roman bis heute etwa 120 Millionen Mal verkauft) zurückzuführen ist?

Trotzdem hat dieser Name auch seinen Bezug zur europäischen Tradition, da es sich dabei nicht etwa um ein Fantasiewort handelt, sondern auch um einen mittelalterlichen Frauenvornamen im deutschsprachigen Raum.

So wurde dieser Name also nicht, wie von manchen Gegnern kolportiert als Affront gegen die alteingesessenen Studentenverbindungen angedacht, sondern sogar ganz im Gegenteil sogar als Respektsbezeugung vor diesen, ihrem höherem Alter und der damit verbundenen Geschichte.
Sich an einem für die eingesessenen Korporierten „normal“ klingenden Namen zu bedienen, wäre von den Mitgliedern der Isengard wohl eher als Versuch empfunden worden, sich in das bereits Bestehende und gut funktionierende Gebiet der nicht-schlagenden Innsbrucker Korporationen hineindrängen zu wollen, etwas was Isengard nie beabsichtigt hat. Das Festhalten an diesem Namen ist also auch als Signal an die anderen Verbindungen zu verstehen:

„Seht her, wir sind anders als Ihr; wir wollen uns nicht in Eure gewohnten Abläufe und Verbände drängen, sondern nach Eurem Vorbild unseren eigenständigen Weg gehen, und jenen christlichen Studenten einen Weg in das Couleurstudententum öffnen, denen es bisher verschlossen geblieben ist!“

Ein Gedanke, der ja auch zur Gründung der ersten katholischen Verbindungen geführt hat, da zu dieser Zeit bekanntlich das Lager der Farbstudenten nicht nur praktisch durchwegs schlagend sondern auch äußerst antiklerikal war. Für überzeugte Katholiken gab es kaum die Möglichkeit, sich hier zu betätigen.

Zum Dritten ist natürlich auch ein für uns Tiroler niemals zu unterschätzender Faktor zu nennen, unsere sprichwörtliche Sturheit!
Gerade weil es immer wieder Angriffe wegen dieses Namens gab, bei Aussagen wie „Hobbit-Verein“ oder „Herr-der-Ringe-Fan-Club“ handelt es sich hier noch um die freundlicheren, wurden die Mitglieder Isengards immer mehr auf diesen Namen eingeschworen, je mehr Gegenwind in ihr Gesicht blies, mit desto mehr Stolz trugen sie den Namen aufrecht und hocherhobenen Hauptes.
Man könnte möglicherweise sogar die Behauptung aufstellen, dass es gerade auch dieser Widerstand war, der den Mitgliedern die nötige Motivation gab, sich immer wieder aufs Neue zu beweisen, und den eingeschlagenen Weg ganz nach dem Wahlspruch „ewig und für immerdar“ mutig weiterzugehen.

Unsere Verbindung könnte mit einem anderen Namen durchaus auch einiges erreicht haben und einiges auch wieder nicht, aber sie wäre sicherlich nicht diese Isengard, die heute ihr 10. Stiftungsfest feiern darf!

Ch.Ö.St.V. Isengard vivat, crescat, floreat, ad multos annos!

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c/o Barbara Cincelli

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